Live-Show

und faszinierende Illumination für die Ozeanforschung in der HafenCity: Junger Meeresforscher aus Fidschi fordert mehr Unterstützung und Kapazitäten für Klima- und Ozeanforschung.

  • European Researchers Night Speicherstadt

Mit faszinierenden Unterwasseraufnahmen auf der Speicherstadt-Fassade wurde am Donnerstag, den 28. Januar 2021  auf die UN-Ozeandekade aufmerksam gemacht.

Fotos: Marius Röer

Hamburg, 28. Januar 2021. Licht an für unsere Meere:

Zu Ehren des erfolgreichen Meeres-Botschafters und Profi Seglers Boris Herrmann und zum Beginn der UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung erstrahlte am Donnerstagabend eine atemberaubende Meeres-Illumination auf dem Gebäude vom Miniatur Wunderland in der Hamburger HafenCity.

Begleitet wurde die Illumination von einer einstündigen Live-Sendung zwischen 18 und 19 Uhr. Boris Herrmann hatte an Bord seiner „Seaexplorer“ ein Labor und konnte so während der Regatta wichtige Daten für die Klima- und Ozeanforschung sammeln.

Die Vereinten Nationen haben zur Jahreswende die Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung ausgerufen, die bis zum 31. Dezember 2030 läuft. Sie steht unter dem Motto „Die Forschung, die wir brauchen – für den Ozean, den wir wollen“ und soll die Bedeutung der Ozeane, die zwei Drittel der Erdoberfläche bedecken, für das Leben und Überleben der Menschheit hervorheben, für eine umfassende und nachhaltige Ozeanforschung sowie saubere und zukunftsfähige Ozeane sorgen. „Die Ozeane sind noch weitgehend unbekannt. Auch wenn Deutschland bereits exzellente Meeresforschung betreibt, müssen noch 90 Prozent der Ozeane erforscht werden“, so Frank Schweikert, Vorstand der Deutschen Meeresstiftung.

„Unsere Inseln versinken zweifellos wegen des Anstiegs des Meeresspiegels und unsere Meere werden ständig ärmer. Im Rahmen der UN-Dekade für Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung braucht es mehr Unterstützung und Kapazitäten für Klima- und Ozeanforschung, besonders für die südpazifischen Regionen, wo Probleme, wie der Meeresspiegel-Anstieg, besonders deutlich sind“, so der 24-jährige Ozean- und Klimabotschafter Neekhil Prasad, live zugeschaltet aus Fidschi. Prasad forscht zur Versauerung unserer Ozeane an der University of the South Pacific und ist Mitglied beim Global Focal Point für Oceans der UN Major Group for Children and Youth.

Viele weitere Expert*innen aus Wissenschaft, Umweltschutz, Wirtschaft und Politik waren im Livetalk oder mit einer Grußbotschaft bei der Veranstaltung für Meeresschutz und Meeresforschung in Hamburg dabei, die von dem bekannten TV-Meteorlogen Karsten Schwanke moderiert und ins Internet gestreamt wurde:

Dr. Vladimir Ryabinin, Executive Secretary of the Intergovernmental Oceanographic Commission of UNESCO: „Das Jahrzehnt ist für uns eine Chance, den Ozean in seinen ursprünglicheren Zustand zurückzubringen. Wir streben einen wissenschaftlich verwalteten Ozean an und müssen den Ozean verstehen.“

Prof. Katja Matthes, Direktorin Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung: „Ich finde es großartig, dass Boris Herrmann auf seiner beindruckenden Weltumseglung beides kombiniert hat, Forschung und Sport. Und wir haben mitgefiebert und sind sehr stolz, dass ein Messgerät die Weltreise mit Boris Herrmann mitgemacht hat. Wir müssen die Ozeane besser verstehen und deswegen sind die Daten, die Boris Herrmann gesammelt hat, so wertvoll.“

Prof. Antje Boetius, Direktorin Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung: „Wenn man den Ozean in ein Quadratkilometer Kästchen unterteilen, dann haben wir nur von jedem zehnten „Kästchen“ verlässliche Informationen. Es ist immer noch möglich, Berge im Ozean zu finden, die noch keinen Namen haben, und es ist immer noch möglich, fremdes Leben zu finden. Und auch das Artensterben in den Meeren ist leider real, wir müssen drüber sprechen und Lösungen finden.“

Petros Michelidakis, Direktor boot Düsseldorf: „Wenn die Staaten-Gemeinschaft der ganzen Welt hinter so einem Projekt steht, erzeugt dies Aufmerksamkeit, dass der Schutz der Meere und der Schutz des Klimas nur gemeinsam gelingen kann.“

Prof. Daniela Jacob, Direktorin Climate Service Center Germany (GERICS) und Deutsche Gesellschaft für Meeresforschung: „Immer mehr Küsten sind durch den Klimawandel betroffen. Und gerade die extremen Veränderungen durch den Klimawandel, die auf die Küsten wirken, sind das, was wir in dieser UN-Ozeandekade im Blick behalten müssen.“

Prof. Gert Wörheide, Sprecher des GeoBio-Center der Ludwig-Maximilians-Universität München: „Unser aller Zukunft hängt wesentlich von funktionsfähigen Ozeanen ab. Es braucht vermehrt Forschung, Wissenstransfer in die Bevölkerung und Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Denn nur das, was wir kennen, können wir bewahren.“

Für den musikalischen Rahmen sorgten Berufsmusiker*innen der Orchester des Wandels. Es traten auf: Roman Kupriianov und Fedor Piliavskii, Trompete (Klasse Prof. Höfs, Hamburg), Marie Daniels, Viola (Bremer Philharmoniker), Benjamin Stiehl, Cello (Bremer Philharmoniker) und Jan Bauer, Cello (Staatsorchester Braunschweig). Die Musiker*innen der Orchester des Wandels haben es sich zur Aufgabe gemacht, zu einem Bewusstseinswandel in der Gesellschaft beizutragen. Das Orchester veranstaltet bundesweit besondere Konzerte, um dadurch Klimaprojekte zu unterstützen.

Die Ozeandekade bietet die einmalige Chance, die internationale Zusammenarbeit aller Akteur*innen im Meeresschutz und die wissenschaftliche Ozeanforschung sowie Technologien zu fördern, um die Meereswissenschaft mit den Bedürfnissen der Gesellschaft zu verbinden. Unsere Ozeane sind unsere Zukunft auf diesem Planeten und wir müssen jetzt handeln, um sie zu schützen. Die UN-Ozeandekade ist ein Meilenstein der Menschheit, um die Transformation in der Ozeanforschung in eine sinnvolle Richtung zu bewegen, die für unsere Ozeane dringend notwendig ist.

Die Deutsche Meeresstiftung versteht sich als Moderatorin im interdisziplinären Dialog zum Schutz der Ozeane zwischen Verantwortlichen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Lichtinstallation in der Hamburger Speicherstadt ist Teil dieses Dialoges, um die UN-Dekade und das Bewusstsein in der Gesellschaft für die Bedeutung der Ozeane zu stärken.

Die gesamte Live-Show kann auf dem Youtube-Kanal der Deutschen Meeresstiftung angesehen werden:

https://youtu.be/asBdinWPAos

Die Veranstaltung zur UN-Ozeandekade war mit Hilfe vieler Partner*innen und Unterstützer*innen insbesondere der Deutschen Postcode Lotterie möglich. Vielen Dank auch an: Miniatur Wunderland Hamburg, Hamburger Hafen und Logistik AG, Orchester des Wandels, Int. OCEAN FILM TOUR, Delius Klasing Verlag, Coral Sea Foundation, EventPlanung nord, Vision Tools, Pazifik-Netzwerk, Team Malizia, The Jetlagged, Reef Patrol, AINO, Bundesverband Bürgermedien und alle Teilnehmer*innen.